Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Samstag, 5. Mai 2012

Hüterin der Leiblichkeit


Jean-Léon Gérôme, Phryne vor dem Aeropag (1851)


Welch Leibes Schönheit wurde jemals übertroffen
von Worten, Lehren und Gedanken nur,
welch Sanftheit der Gestalten konnte je erhoffen,
ersetzt zu werden durch des Geistes Spur,
die Schönheit zu gestalten, liegt in unsren Händen,
sie nachzubilden, schönen Schein zu küren,
sie zu erleben doch,  liegt  nur noch in den Lenden,
mit denen wir des Lebens Kraft erspüren,
es ist der Leib, den hinzugeben wir versprechen,
um uns mit allem, was uns schuf, zu einen,
und mit des Werdens Kräften werden wir dann brechen,
wenn vor des Himmels Schößen wir verweilen.

Die Glieder bereiten, dich zu erwarten,
dort hin zu begleiten, deiner zu schmachten,
wo Götter gerufen, wiederzukehren,
als Leben sie schufen, ihnen zu Ehren,
im Sein zu versinken,  wonnevoll gieren
mit Lüsten, die winken, dich zu verzieren.

Die Kraft, die Schönheit dich zu euch herbei lässt rufen,
sie niemals gründet sich auf euren Geist,
der Körper Wirken solch Begehren Kräfte schufen,
mit dem die Göttin auf die Schöpfung weist,
als mit dem Werden aller Welten sie verband
ihr Sein und hingab Menschen ihre Seele,
in dessen Leib Begierde Göttliches verschwand,
auf dass er seine Herkunft nicht verhehle,
wenn er fernab von allem Wägen, Denken, Gründen,
allein der Schönheit Lüste sich hingibt
und frei von aller Körper gierig Wollen Sünden
stolz aus der Schöpfung vor den Schöpfer tritt.

Je schöner das Fremde
und je fremder das Schöne,
so mehr und behände,
man ans Glück sich gewöhne,
ob Mann oder Weib,
wer auch immer begehre,
des anderen Leib
als den eignen verehre.

Schon in der Griechen Philosophen weiten Gärten
des Geistes Lehren dort verblassten schier,
als sie von Phrynes Götterleib die Hüllen zerrten,
dem zuwandt' sich der Weisen Liebes Gier,
der Knaben Körper lüstern reizend Prachtgestalt
entblößt den Sinnen strahlend dargeboten,
sie überwand der Weisheit Schlüsse mit Gewalt,
zu lösen der Vernunft vergiftend Knoten,
die Lust aus Lenden, Steiß und Herz geboren
bestimmte stets den Weg des Glückes Strebens,
der Ratschluss Klugheit, sie war immer schon verloren,
sich wandte gegen Leiblichkeit des Lebens.

Nur mit dem Leib
da findet man die Wahrheit,
willens ihr seid,
zu folgen ihrer Klarheit,
Gemeinsamtkeit,
wie Lust und Liebe weisen,
euch dort vereint,
auf wohl bekannten Gleisen,
seid ihr nicht weit
entfernt vom Glück, euch schufen
Götter, bereit,
zu ihnen euch zu rufen,
dem Geist zuleid,

Maria unsrer Göttin Ruh,
Hüterin der Leiblichkeit,
des Maien Königin bist du,
allen Werdens, uns zur Freud.
© Karsten Cascais

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