Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 5. Juni 2011

Waldeslust - Ballade

James William Waterhouse,
Circe offering the cup to Ulysses(18891)


Betrübt den Schritt ich lenkte durch den Wald,
warum nur hörten Menschen nicht,
was ihrem eignen Wohl alleine galt,
nicht anders als der Bäume Licht,
die Wahrheit im Gestrüpp verstrickt blieb hängen,
wenn aufgespießt durch Widerspruch,
verloren in Lianen langen Fängen,
erlegen durch der Einsicht Bruch.

Ich selbst, ich sah die Richtung deutlich klar,
die Wege, die wir mussten gehen,
doch niemand wollte wissen, was war wahr,
und keiner jene Zeichen sehen,
die uns gesetzt, dem hohen Licht zu folgen,
das selbst schon leuchtend vor uns schien,
die Bahn, die wir beschritten, zu vergolden,
uns führte zu den Göttern hin.

So misstrauisch der Mensch war nun geworden,
der vielen Heile überdrüssig,
dass selbst das Glück ihm lange blieb verborgen,
als wäre es ihm überflüssig,
nur Leid versprach ihm himmlische Erholung,
der Freude musste er sich schämen,
ihm galt es als genügende Belohnung,
das Elend schmerzvoll zu verbrämen.

Wenn hinter Gutem Schlechtes sich verbirgt,
das Schöne seine Fratze zeigt,
der Masse Gier des Schenkers Lohn verwirkt,
vor Nied’rem Hehres sich verneigt,
wer kann davon das Bessere noch scheiden,
des Lebens lüstern Kraft ermessen,
der jedes eigne Werden will vermeiden,
von dem Verteilen ist besessen.

Der Weg, hinan zum Gipfel Glück zu streben,
Entbehrungen dem Mensch legt auf,
des Werdens Lust und Freude zu erleben,
auf Mühen gründet es zuhauf,
belohnt wird es jedoch vom Allerhöchsten,
ein jeder je erleben kann,
zu sehen in das Angesicht des Schönsten,
der Göttin Licht beleuchtet dann.

Des Waldes trübe Schleier sich anhoben,
des Unterholz‘ Gestrüpp zerbarst,
als gleißend Licht mit allem ward verwoben,
zuvor im Finsteren du warst,
nie wirst mit Worten du mich je erreichen,
der Göttin Stimme sich erhob,
mit eueren Begriffen nie erweichen,
längst die Idee vor mir zerstob.

Mich, sagte sie inmitten Flammen lodernd,
kannst nur ergründen, mich zu fühlen,
nicht durch Ideen und Begriffe modernd,
in Lust und Liebe mich aufwühlen,
sprich diese Sprache mit den Menschen auch,
sie werden dich sogleich verstehen,
genug ist nun der leeren Worte Rauch,
sie zu Beliebigkeit verwehen.
© Karsten Cascais

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